Nicht rentabel - Mobility stoppt e-Roller Angebot

Mobility beendet die Vermietung von e-Rollern. Zu stark ist die Konkurrenz, zu gross die technischen Herausforderungen.

Nicht rentabel - Mobility stoppt e-Roller Angebot

Knapp zwei Jahre lang konnten Mobility-Kunden in Zürich elektrisch angetriebene Roller mieten, nun ist damit Schluss. Laut der Medienmitteilung von Mobility gibt es dafür drei Gründe:

  1. Mehr Konkurrenz
  2. Technische Probleme
  3. Immer weniger Nutzer meldeten sich neu an (wahrscheinlich eine Folge von 1. und 2.)

Die drei genannten Gründe zeigen, wie schwierig es ist, einen derartigen Dienst zu etablieren und wie schnell sich ein Markt verändern kann. Dazu eine kurze Rückblende: Als Mobility mit den Rollern gestartet ist, sah der Markt noch ganz anders aus. Die Konkurrenz von Mobility waren damals einzelne E-Bike und Leihveloanbieter (z.B. Smide, oBike), die ein stationsloses Sharing angeboten haben. Die Leihvelos gibt es zwar immer noch, dazu aber noch hunderte e-Scooter verschiedener Anbieter. Und diese Konkurrenz war offenbar zu stark für Mobility. Trotzdem dürften sich einige Nutzer bei Mobility wegen der Roller registriert und schlussendlich auch das «klassische» Mobility-Angebot genutzt haben.

Weltkonzerne vs. lokale Genossenschaft

Ein Blick auf die Konkurrenzsituation im Sharing-Geschäft zeigt, wie wichtig die globale Skalierbarkeit ist. Bird, Lime und co. können ihre App für die ganze Welt entwickeln und in fast unendlichen Stückzahlen einkaufen. Sie setzen praktisch die gleichen Gefährte und die gleiche technische Infrastruktur weltweit ein. Lokal benötigen sie nur noch einige Mitarbeiter um die Scooter zu laden und zu warten. Eine lokale Genossenschaft wie Mobility auf der anderen Seite hat zwar den Vorteil, den Markt sehr gut zu kennen, hat aber deutlich grössere Herausforderungen, ein derartiges Angebot rentabel zu betreiben.

Hinzu kommt: Obschon die Mietpreise der Mobility-Roller durchaus mit den e-Scootern mithalten konnten, haben sich offenbar viele Nutzer nicht die Mühe gemacht, extra einen Kurs zu besuchen um einen Roller fahren zu können.

Der Anbieter Pick-e-Bike, der in Basel ebenfalls Roller vermietet, setzt nebst den Roller auf e-Bikes. Nutzer, die keinen Führerschein für die Roller haben, können dort auf e-Bikes ausweichen.