Der «European Sleeper» ist unterwegs. Wo ein Wille, da ein Nachtzug.
Ein sympathisches Nachtzugunternehmen verbindet Brüssel, Amsterdam und Berlin. Dies soll erst der Anfang sein.
Der Markt für Nachtzugreisen bekommt immer mehr Schwung. Eines der Projekte, das in den letzten Jahren häufig auf sich aufmerksam gemacht hat, ist der «European Sleeper». Anfangs eine kühne Idee von Elmer van Buuren und Chris Engelsman, einen unabhängigen Nachtzug auf die Schiene zu bringen.
Viele Probleme galt es zu lösen, das grösste davon, dass keine Nachtzugwagen zur Verfügung stehen. Schlussendlich, mit riesigem Engagement und tausenden Unterstützern (die z.B. beim Crowdinvesting mitgemacht haben) hat es dann geklappt: Am 25. Mai fuhr der Zug zum ersten Mal und verbindet Brüssel, Amsterdam und Berlin.
Das Interesse ist da, die Wagen nicht
Viele Bahnen in Europa möchten ihre Kapazitäten im Nachtverkehr derzeit ausbauen. Allerdings fehlt es an allen Ecken am Rollmaterial. Dies musste auch European Sleeper erfahren und fährt aktuell mit gemieteten Wagen. Allerdings wolle man möglichst bald eigene Wagen bestellen. Dafür sei man derzeit in der Planung und am Suchen von Geld, sagt Chris Engelsman im folgenden Video:
Eine Initiative fordert seit längerem einen Rollmaterialpool für Nachtzugwagen in Europa:
Was kommt als Nächstes?
European Sleeper möchte in den nächsten Jahren sein Angebot schrittweise ausbauen. Dazu gehören nebst dem eigenen Rollmaterial auch zusätzliche Strecken:
We will start with a train that runs from Brussels and Amsterdam to Berlin and Prague. It is our ambition to add a new train connection every year.
– European Sleeper
Dies ist keine einfache Aufgabe. Elmer van Buuren, einer der Gründer von European Sleeper beschreibt den Prozess im Podcast von «All About Mobility»
Was macht den European Sleeper so charmant?
Viele Fans haben dem Start des neuen Nachtzugs entgegengefiebert. Nicht nur, weil es eine zusätzliche Linie auf der Landkarte der Nachtzüge gibt, es geht auch darum, dass mit European Sleeper ein sehr sympathisches Unternehmen den Betrieb aufnimmt. Von Anfang an war die Community involviert. Ausserdem beschränkt sich European Sleeper auf das Nachtgeschäft. Dies ist ein grosser Unterschied zu den ÖBB, bei denen der Nightjet zwar wichtig, aber trotzdem nur ein kleiner Teil des gesamten Geschäfts ist.
European Sleeper hat die Community von Anfang an involviert, hat stets transparent kommuniziert und immer gesagt «Auch wenn es nicht einfach ist, wir wollen das schaffen.»
Hoffentlich ist die Verbindung von Brüssel nach Berlin nur der Anfang.