«Mobility Go» gibt es nicht mehr. Freefloating ist in der Schweiz gescheitert.

«Mobility Go» wird auch in Basel beendet. Damit gibt es in der Schweiz kein Carsharing nach dem Prinzip Free-Floating mehr.

Mobility Go Fahrzeug auf einem Parkplatz in Basel
Unter dem Namen «Mobility Go» waren in Basel über 100 Autos unterwegs.

Am 25. August 2014 war ich als Praktikant von Radio Basilisk bei der Lancierung von «Catch a Car» dabei. Präsentiert wurden weisse VW-Up, die auf allen öffentlichen Parkplätzen in Basel-Stadt abgestellt werden durften. Die Autos mussten also nicht an den gleichen Ort zurückgebracht werden, an dem die Fahrt gestartet wurde. Das Ganze bezeichnet man als «Free-Floating», weil die Autos auf dem definierten Gebiet eben frei unterwegs sind und nicht an Stationen gebunden sind.

Catch a Car war das erste und einzige Free-Floating Carsharing der Schweiz.

Später wurde das Angebot unter «Mobility Go» neu gebranded und so beworben:

Noch mehr Freiheit dank Freefloating: Mobility-Go ist ein spontan buchbares, stationsungebundenes Carsharing in Basel. Das heisst, die Fahrzeuge sind nicht an feste Stationen gekoppelt, sondern können innerhalb des definierten Geschäftsgebietes überall ausgeliehen und abgestellt werden. Eine Rückkehr zum Ausgangspunkt ist nicht notwendig.

Ein Blick zurück

Catch a Car wurde seinerzeit gestartet, um eine Schweizer Antwort auf Car2Go oder ShareNow in Deutschland anbieten zu können. Längere Zeit stand das Gerücht im Raum, die deutschen Anbieter würden in die Schweiz kommen und hier ihre Dienste ebenfalls lancieren. Mittlerweile wurden auch in Deutschland die Flotten der Anbieter deutlich reduziert, von einem Markteintritt redet niemand mehr.

Gleichzeitig konnte Mobility dank Catch a Car in der Schweiz viel Erfahrung sammeln und neue Bedürfnisse der Nutzer:innen kennenlernen. Anfangs wurde mit den Preisen sehr viel experimentiert und das Angebot entsprechend (zumindest in meinem Umfeld) auch unterschiedlich häufig genutzt. Ich erinnere mich an ziemlich günstige Tagespauschalen oder stark unterschiedliche Preise pro Minute, wenn das Auto parkiert war.

Es folgte eine Expansion des Angebots. Elektrofahrzeuge kamen hinzu und das Gebiet wurde vergrössert. Als später Catch a Car in «Mobility Go» umbenannt, und in die Mobility App integriert wurde, schien allerdings die Luft langsam auszugehen. Es wurde viel weniger experimentiert, kaum mehr Werbung gemacht und das Angebot in Genf eingestellt.

Nun ist «Mobility Go» auch in Basel am Ende. Der Grund ist einfach, es hat schlicht nicht rentiert. Die Konkurrenz, um mit einem Gefährt von A nach B zu kommen, wurde mit Pick-e-Bike und den unterschiedlichen Elektro-Trottis immer grösser. Klar, eine 2 Meter Holzplatte transportiere ich nicht mit dem e-Bike vom Obi nach Hause, dafür brauche ich nach wie vor ein Auto. Aber so häufig bin ich dann auch nicht im Obi und kaufe Holzplatten.